Volkstheater Wien
Annie Ernaux:

Die Scham

14. 11. Dienstag 20:00 – 21:15 AUSVERKAUFT
15. 11. Mittwoch 20:00 – 21:15 AUSVERKAUFT

Regie Ed. Hauswirth
Studio Palm Off des Theaters pod Palmovkou
Zenkova 34, Prag. 8  
Karte

Gespielt: Friederike Tiefenbacher, Franzi Kreis (Live-Foto), Alva Kerlin

„Namenlose, schwer erträgliche Dinge, nicht nur aus dem sozialen Bereich, wurden leichter, wenn sie jemand benannte und beschrieb.“ Die Schriftstellerin Annie Ernaux rekonstruiert einen Vorfall aus ihrer Kindheit. An einem Junisonntag im Jahr 1952 bedroht der Vater nach einem Streit am Mittagstisch plötzlich die Mutter mit einem Beil. Vierzig Jahre später nimmt Ernaux dieses traumatische Ereignis zum Anlass, ihre eigene Biografie zu rekonstruieren. 

Mit nüchterner, glasklarer Sprache und einem unermesslich scharfen Erinnerungsvermögen seziert Annie Ernaux ihr schwieriges Verhältnis zur eigenen Herkunft und das unauslöschliche Schamgefühl über ihre soziale Prägung. Ernaux‘ Arbeiten gelten längst zu den stilbildenden Werken der gegenwärtigen Literatur, inspirierten Autoren wie Didier Eribon oder Édouard Louis, offenbaren trotz hochpersönlichem Inhalt immer auch universelle Wahrheiten.

Der Grazer Regisseur Ed. Hauswirth inszeniert diesen schonungslosen Bericht nun in der Dunkelkammer des Volkstheaters – ein Abend über die Kraft der Erinnerung, die Macht der Blicke, und die Bilder unseres Lebens.

Annie Ernaux wird 2022 den Nobelpreis für Literatur erhalten.


Mit tschechischer Übertitelung.

Webseite der Produktion: Volkstheater Wien: Die Scham

Foto: © Marcel Urlaub, Franzi Kreis