Eine dokumentarische Lesung & ein fragmentarisches Hördrama über den tschechisch-schweizerischen Dramatiker und Schriftsteller Peter Lotar (1910-1986)

Wer ist dieser Grenzgänger, Peter Lotar, und was hat er mit seinem Werk überhaupt zu sagen? Angriffiger politischer Dramatiker oder aktivistischer Schriftsteller und Hörspielautor? Also, ein Tscheche? Und doch auch Schweizer?

Der Radiomoderator PS sucht zusammen mit seinem unerwartet aufgetauchten Studiogast PL in einer schrittweisen Annäherung Antworten auf diese Fragen. Wie Ziegelsteine reihen sich Fundstücke aus Lotars Texten aneinander. Die Suche führt die beiden aber ungewollt auf Abwege von Lotars Schicksal und... auch an ihre eigenen Grenzen.

Radio Lotar gibt mit Fragmenten aus Lotars Briefen, autobiografischen Romanen, Theaterstücken und Hörspielen einen berührenden Einblick in sein bewegtes Leben und seine facettenreiche und immer wieder überraschende schriftstellerische Tätigkeit.

Peter Lotar versuchte immer wieder neu, Antworten zu finden auf die schmerzvollen Erfahrungen der Kriegsjahre, die Unmenschlichkeit und Abgestumpftheit der Gesellschaft und der in seiner Familie erlebten Tragödien. Seine eigenen Erlebnisse beschreibt er packend in den autobiografischen Romanen „Eine Krähe war mit mir“ und „Das Land, das ich dir zeige“.

Lotar zeigt in seinem Werk Menschen in verschiedensten Grenzsituationen – Flucht, Krieg, Verlust der Familie. Seine Protagonisten müssen dabei die Folgen ihres Handelns ertragen. Er zeigt uns aber auch, wie sie Wege finden, um Veränderungen zu bewirken. 

Seine Suche nach zwischenmenschlichen Werten führt Lotar zu Persönlichkeiten wie T. G. Masaryk, A. Schweitzer, G. B. Shaw und anderen Denkern. Er schrieb so mehrere Hörspiele, in denen er von biografischen Quellen ausgeht und dokumentarisch arbeitet.

Wir danken den schweizerischen Botschaften in Prag und Wien für Ihre freundliche Unterstützung von Radio Lotar.

Auf Tschechisch und Deutsch.

Foto: Vojtěch Polák